Das Häusermeer aus beigen Mauern mit ziegelroten Dächern, umschlossen von einem meterdicken Festungswall aus Stein, so präsentiert sich die Altstadt von Dubrovnik seinen Besuchern.
Dubrovniks typisches Stadtbild
Die ehemals freie Seerepublik Ragusa, schon immer eine stolze und reiche Stadt, die Jahrhunderte lang den Türken und Venezianern trotzte, trennte früher ein Meeresarm von der Siedlung Dubrava, bis man ihn im 12. Jh. zuschüttete. Auf der entstandenen Landmasse, der heute prachtvollen und breiten Stradun, flanieren die Touristen aus aller Welt.
Blick auf die prächtige Stradun
Die Perle der Adria, die nach dem Balkankrieg wieder im neuen alten Glanz erstrahlt, wird heute von tausenden Kreuzfahrttouristen belagert, welche sich gegenseitig durch die engen Gassen schieben, die links und rechts der Stradun abgehen.
Überblick der Granateneinschläge während des Balkankrieges
Die Zerstörungswut im Balkankrieg war gerade in Dubrovnik am Größten. Allein am Nikolaustag 1991 gingen mehr als 2.200 Granaten, welche vom Berg Srd aus auf die Stadt abgefeuert wurden, auf die eng stehenden Häuser der Altstadt nieder. Während der 9-monatigen Belagerung wurden mehr als 80% der Altstadt zerstört. Einzig der mehr als sechs Meter starke Festungsring der die Stadt umgibt konnte standhalten.
Die Erkundung dieser wunderschönen Stadt an der Adria beginnt man am besten am frühen Vormittag vom Berg Srd aus. Unweit der Stadtmauern bringt einem die moderne Seilbahn im 5-Minutentakt auf den mehr als 400 Meter hohen Hausberg Dubrovniks, welcher sich malerisch direkt hinter der Altstadt erhebt.
Blick auf das Umland
Die Seilbahn wird ganzjährig betrieben und für eine einfache Fahrt zahlt man 60 kn (etwa 8 EUR), für Hin- und Rückfahrt werden 108 kn (etwa 14 EUR) fällig. Die Berg- und Talstation sind barrierefrei ausgebaut.
Oben auf dem Berg befinden sich die Überreste einer alten Festung, die während der Besetzung durch napoleonische Truppen erbaut wurde. Sie spielte auch während des Bürgerkriegs eine wichtige Rolle. Heute befindet sich hier ein Museum, das dieser bewegten und tragischen Zeiten gedenkt.
Die Altstadt von Dubrovnik mit Stadtmauer
Von hier oben hat man einen wunderbaren Blick auf die Stadt mit ihren vorgelagerten Inseln und dem tiefblau glitzernden Meer.
Tipp: etwas bergab, am markanten Steinkreuz hat man den schönsten Blick auf die Altstadt, ohne die störenden Stahlseile der Seilbahn.
Zurück an der Talstation geht es rechterhand Richtung Altstadt.
Bevor man die eigentliche Altstadt von Dubrovnik betritt, stößt der Besucher zuerst auf die imposante Stadtmauer, welche die Altstadt sicher umschließt.
Imposante Stadtmauer
Die ursprüngliche Mauer wurde Ende des 8. Jahrhunderts erbaut und hielt bereits einer fünfzehnmonatigen Belagerung durch die Sarazenen stand. Der Ausbau auf die heutige Größe begann schließlich im 12. Jhd. und dauerte bis zum Ende des 17. Jahrhunderts.
Zur Landseite ist die Mauer zwischen vier und sechs Meter breit, zur Seeseite eineinhalb bis drei Meter. An den höchsten Stellen erreicht sie fünfundzwanzig Meter.
In der Stadtmauer befinden sich zwei gut befestigte Haupteingänge zur Altstadt: das Pile-Tor im Westen und das Ploce-Tor im Osten, beide über Zugbrücken zu erreichen.
Das Pile-Tor
Der Eingang auf der Nordseite wurde erst im Jahr 1908 von der österreichischen Armee in die Stadtmauer eingefügt, und ist in den Augen der Bevölkerung kein offizieller Zugang zur Stadt.
Zur besseren Verteidigung der Stadt wurde die Mauer zudem mit 18 Türmen und fünf Bastionen versehen. Die auf der Landseite vorgelagerte Mauer wurde zudem mit einer großen und neun kleineren halbrunden Bastion bestückt. Zudem waren auf der Mauer 140 Kanonen verteilt.
Stadtmauer mit Turm
Ein Spaziergang auf der Stadtmauer ist bei einem Besuch der Altstadt ein absolutes Muss. Für die komplette Umrundung der gut zwei Kilometer langen Mauer sollte man, je nach körperlicher Verfassung, zwischen eineinhalb und zwei Stunden einplanen. Von der auf landzugewandten Mauer hat man einen wunderschönen Blick über die Dächer der Altstadt.
Überblick über die Altstadt von der Stadtmauer aus
Der Eintritt kostet 200 kn (etwa 25 EUR). An den Zugangspunkten zur Mauer wird das Ticket kontrolliert, also bitte nicht wegwerfen. Um Staus auf der teils engen Mauer zu vermeiden, wird die Stadt auf ihr gegen den Uhrzeigersinn umrundet.
Ein Besuch der Altstadt beginnt für fast alle Touristen mit dem Durchschreiten des großen Pile-Tors, hinter dem sich die imposante und prächtige Hauptstraße, die Stradun, anschließt. Diese zieht sich einmal kerzengerade durch die gesamte Altstadt und teilt diese in eine Land- und Seeseite.
Stradun
Gleich zu Beginn der Stradun, nach dem großen Tor, befindet sich der Große Onofrio-Brunnen (Velika Onofrijeva fontana) mit 16 Wasserspeiern. Das Wasser hat Trinkwasserqualität und wird in den heißen Sommermonaten von Einheimischen und Touristen gleichermaßen genutzt.
Onofrio-Brunnen
Gegenüber befindet sich das Franziskanerkloster welches mit zu den besten Sehenswürdigkeiten in Dubrovnik zählt. Zum einen gibt es hier einen wunderschönen Kreuzgang mit eleganten Doppelsäulen und einem hübschen grünen Garten in der Mitte der zum Entspannen einlädt. Im Kloster befindet sich heute eine Bibliothek welche über 20.000 wertvolle Handschriften beinhaltet.
Kreuzgang des Franziskanerklosters
Zum anderen findet man hier die drittälteste Apotheke der Welt. Sie wurde 1317 eröffnet und ist auch heute noch in Betrieb.
Klosterhof
In den Außenmauern kann man noch die Einschläge der Granaten von 1991 erkennen.
Läuft man die Stradun hinab fällt einem sofort die einheitliche und genormte Bauweise der Häuser links und rechts der Straße auf. Nach dem großen Erdbeben 1667, bei dem die Stadt nahezu vollständig zerstört wurde, wurden für den Wiederaufbau die ersten Bauverordnungen erlassen.
typisches Straßenbild
So musste jedes Gebäude der Hauptstraße im Erdgeschoß ein Geschäft beinhalten. Im ersten Stock mussten sich die Wohn- und Schlafräume und im Obergeschoss die Küche befinden; dies sollte verhindern, dass bei einem Feuer das komplette Haus abbrannte. Die Fenster mussten zudem mit Fensterläden verkleidet werden.
enge, schmale Gässchen
Heute beinhalten viele dieser Häuser noch immer Geschäfte, meist für Souvenir- und Geschenkeassessors.
Biegt man von der Stradun nach links oder rechts in die kleinen Seitenstraßen ab, so gelangt man linkerhand in die von den Einheimischen scherzhaft genannte „Herrengasse“. Hier befinden sich ausschließlich Restaurants und Bars. Rechterhand dagegen dominieren Kleindungs-, Schmuck- und Schuhgeschäfte, wodurch dieser Bereich liebevoll „Frauengasse“ genannt wird.
Am Anfang jeder Gasse findet man ein großes Schild auf dem die einzelnen Geschäfte der jeweiligen Gasse angeschrieben sind. Über den Eingängen der Geschäfte hängen Laternen mit dem Namen des Geschäfts.
Rektorenpalast von Dubrovnik
Das wichtigste historische Regierungsgebäude in Dubrovnik ist der Rektorenpalast, auch als Fürstenpalast bekannt. Ein wunderschöner Bau im Stil der Gotik und Renaissance, der als Residenz des Rektors während seines nur einmonatigen Mandats herhalten musste. Hier traf sich auch der sogenannte Kleine Rat. Heute ist das von der UNESCO unter Schutz gestellte und äußerst sehenswerte Gebäude die Heimat des Kulturhistorischen Museums.
Die äußere Fassade ist schon recht auffällig und doch schlicht: Gerade die schattige Arkade ist an einem heißen Sommertag ein beliebter Aufenthaltsort für Stadtbesucher.
Doch richtig spannend wird es erst drinnen, wenn man den schönen Innenhof betritt, der dem ein oder anderen sogar aus einer frühen Staffel der Hit-Serie Game of Thrones bekannt sein dürfte. Ein hübscher Brunnen lohnt einen zweiten Blick, ebenso wie die sorgfältig gearbeiteten Steinhände, die das Treppengeländer der Außentreppe umfassen.
Luža-Platz mit Glockenturm
Linkerhand des Rektorenpalasts befindet sich der Luža-Platz. Er wird vom 31 Meter hohen Glockenturm dominiert. Über dem Durchgang zu einem der Hafentore, dem Fischmarkt-Tor von 1381, befindet sich die alte Glockenloge Luža. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde im Jahre 1952 restauriert.
"grünes Männchen"
Neben der großen Glocke befinden sich zwei Bronzefiguren die berühmten Dubrovniker 'grünen Männchen', welche durch ihre Schläge die Uhrzeit anzeigen.
Wer den Trubel der Altstadt hinter sich lassen will, der kann dem Ganzen einfach mit einem kleinen Spaziergang zur benachbarten Festung Lovrijenac entgehen.
Lovrijenac
Das isolierte Kliff mit dem Bollwerk erreicht man fußläufig über das Pile-Tor. Man muss dann zwar noch ein paar Stufen durch einen Kiefernwald aufsteigen, aber der Weg lohnt sich auf jeden Fall.
Blick von der Festung auf Dubrovnik
Das Motto von Dubrovnik kann man direkt über dem Eingangstor sehen: Non bene pro toto libertas venditur auro (in etwa: Die Freiheit ist für kein Gold der Welt zu haben).
Kleiner Tipp: Da die Festung Lovrijenac zu der Stadtmauer zählt, kann man mit dem gleichen Ticket auch gleich die Festung besichtigen. Allein schon wegen des schönen Ausblicks auf die Altstadt absolut lohnenswert.
Ich hoffe, dass ich einen kleinen und interessanten Einblick in die Perle der Adria geben konnte. Es gibt, wie ich finde, jede Menge Sehenswertes zu entdecken. Nach den schweren Zeiten des Bürgerkriegs (die Spuren sind bis heute sichtbar) hat sich Dubrovnik zu einer der schönsten Städte im Mittelmeerraum gemacht.
Ich kratze natürlich nur an der Spitze des Eisbergs, denn auch meine Zeit in der Stadt war begrenzt. Das heißt aber nicht, dass ich mir nicht vorstellen könnte, demnächst wieder einmal vorbeizuschauen!
Noch ein Tipp zum Schluss: Am besten erkundet man Dubrovnik mit der Dubrovnik-Card. Dies ist der offizielle Touristenpass, der vom Tourismusbüro ausgegeben wird. Wenn man eine ganze Reihe von Attraktionen besuchen möchte, kann sich die Dubrovnik-Card durchaus lohnen.
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