„Die schönsten Plätze Indonesiens“ – so lautete der Titel unserer 16-tägigen Rundreise. Von Jakarta aus reisten wir über Zentraljava nach Bali, Lombok und Gili-Trawangan. Welche schönsten Plätze und Sehenswürdigkeiten auf unserer Route lagen und was wir alles erlebten, findest du in diesem Beitrag.
Java - Borobudur-Tempel
Viel Spaß beim Lesen, und – vielleicht – hinterherreisen.
Ausgangspunkt unserer Rundreise ist die Insel Java, genauer gesagt Jakarta, die Hauptstadt Indonesiens. Von dort reisen wir mit dem Zug nach Zentraljava, in die Stadt Yogyakarta. Wir besuchen die Tempel Prambanan und Borobudur, lassen uns vom bunten Treiben auf der berühmten Malioboro-Street anstecken und besichtigen den Sultanspalast, bevor wir auf die Insel der Götter, Bali, reisen.
Reiseroute: Jakarta - Yogyakarta - Denpasar - Ubud - Lombok - Gili Trawangan
Der Meerestempel Tanah Lot mit seinen heiligen Schlangen, der Reinigungstempel Tirta Empul, Balis mächtigste Vulkane Agung und Batur, die weltberühmten Reisterrassen und der Monkey Forest stehen auf unserem Programm, bevor es uns weiter nach Osten auf die Insel Lombok zieht.
Dort lernen wir Land und Leute beim Besuch eines Töpfer- und Weberdorfes näher kennen, lassen am berühmten Kuta-Beach die Seele baumeln und kümmern uns um Meeresschildkröten, bevor wir nach Gili-Trawangan übersetzen, wo wir bei entspannten Badetagen die vielen großartigen und unvergesslichen Erlebnisse Revue passieren lassen.
Java war unsere erste große Station auf dieser Rundreise.
Wir kamen nach gut 18 Stunden, von Frankfurt Main via Dubai, am späten Nachmittag am Flughafen in Yakarta an. Für die Einreise nach Indonesien benötigten wir ein Visa-On-Arivial, solange der Aufenthalt 30 Tage nicht überschreitet und man zu touristischen Zwecken ins Land einreist. Pro Person werden bei der Einreise $30 fällig, was direkt am Schalter des Flughafens bezahlt werden kann.
Skyline Jakarta
Nachdem wir die Einreiseformalitäten erledigt hatten und alle Koffer wieder unser Eigen nennen konnten, wurden wir in der Ankunftshalle bereits von unserem Fahrer erwartet, der uns in unser erstes Hotel dieser Reise, im Herzen Jakartas, brachte.
Unser erster Programmpunkt dieser Rundreise ist eine Zugfahrt nach Yogyakarta, wo wir unsere Reiseleiterin Julia treffen.
Nachdem wir uns über Nacht in einem Hotel im Zentrum von Jakarta von den Reisestrapazen erholen konnten, ging es am nächsten Tag bereits um 07:45 Uhr los. Eine Zugfahrt von der Hauptstadt Indonesiens, Jakarta, in die gut 500km entfernte Stadt Yogyakarta in Zentraljava stand auf dem Programm.
Unser Fahrer brachte uns zum Bahnhof Gambir, unweit unseres Hotels. Die Fahrkarten hatten wir bereits am Vortag von der Reiseagentur erhalten. Bevor wir zu den Gleisen durften, mussten wir durch eine Check-In-Zone, ähnlich einem Flughafen, wo die Tickets kontrolliert und letzte Informationen, wie Abfahrtsgleis und Uhrzeit, gegeben wurden. Dann hieß es warten, wir waren gut 45 Minuten zu früh.
Reiseroute (rot)
Die Wartezeit verbrachten wir damit, uns ein wenig im Bahnhof umzuschauen und auf einem großen Streckenplan unsere Reiseroute für die nächsten 6 Stunden nachzuvollziehen.
Der Bahnhof machte auf uns einen sehr sauberen und gepflegten Eindruck und durch die Check-In Zone, die nur Personen mit einem gültigen Fahrausweis ins Innere lässt, auch in gewisser Weise sicher.
Mit dem Kauf des Zugtickets ist auch immer ein Sitzplatz im Zug verbunden, sodass man keine Angst haben muss, während der Fahrt zu stehen. Um 09:06 Uhr ging es dann los. Anders als wir es hier in Deutschland gewohnt sind, fahren die Züge in Indonesien minutengenau – also immer pünktlich sein!
Zugfahrt Jakarta - Yogyakarta
In Indonesien gibt es drei Zugklassen: Executive (unsere Klasse), Business und Economy. Alle Klassen bieten ein gutes Maß an Komfort. Bis auf die Kurzstrecken-Economy-Klasse sind zudem alle Klassen klimatisiert. Der Clou der Executive Class sind die Sitze, die sich um bis zu 30 % neigen lassen, was gerade bei längeren Strecken sehr komfortabel ist. Jeder Sitz ist zudem mit einer Fußstütze und beidseitigen Armlehnen ausgestattet.
Unsere Plätze befanden sich im ersten Waggon in Fahrtrichtung. Wegen der Klimaanlage konnten die Fenster leider nicht geöffnet werden. Wir hatten aber das Glück, dass die Fenster meist sauber waren, so dass wir hier und da ein schönes Foto machen konnten.
Die Strecke führt durch eine abwechslungsreiche Landschaft, die von städtischen Gebieten über malerische Dörfer und Reisfelder bis hin zu grünen Hügeln und den Vulkankegeln im Landesinneren reicht. Bauern bei der Feldarbeit und spielende Kinder am Wegesrand vermitteln ein authentisches Bild des ländlichen Lebens.
Zugfahrt Jakarta - Yogyakarta
Während der Fahrt können Speisen und Getränke im Zug beim Servicepersonal erworben werden, das von Zeit zu Zeit mit einem mobilen Servicewagen durch die Abteile fährt. Bei der Abfahrt in Jakarta und nach jedem Halt werden die Abteile vom Zugpersonal nach Sitzplatzbelegung kontrolliert. Gelegentlich wird auch die Fahrkarte kontrolliert.
Generell bietet eine Zugfahrt von Jakarta nach Yogyakarta eine faszinierende Möglichkeit, die Schönheit Indonesiens aus einer einzigartigen Perspektive zu erleben, will aber durch den Zeitaufwand von gut 6 Stunden gut überlegt sein.
Der Prambanan-Tempel, eines unserer ersten Ziele in Zentraljava, ist die größte hinduistische Tempelanlage Indonesiens.
Die Tempelanlage befindet sich ca. 18km östlich von Yogyakarta und ist schon von weitem durch die charakteristische hohe und spitze Bauform nicht zu übersehen.
Prambanan-Tempel
Wie wir von Julia erfuhren, gibt es in Prambanan acht Haupttempel, welche von mehr als 250 kleineren Einzeltempeln umgeben sind. Die drei größten Tempel, Trisakti („drei heilige Orte“), sind den Göttern Shiva dem Zerstörer, Vishnu dem Bewahrer und Brahma dem Schöpfer geweiht. Im Inneren des entsprechenden Tempels befindet sich je ein steingewordenes Abbild der jeweiligen Gottheit.
Der Tempelkomplex wurde immer wieder durch Erdbeben und Vulkanausbrüche schwer in Mitleidenschaft gezogen. Zuletzt im Mai 2006, wodurch ein Großteil der bereits restaurierten Tempel teilweise erneut in sich zusammenstürzte. Vor allem das Wiederauffinden und die korrekte Zuweisung der einzelnen Steinquader ist eine große Herausforderung. Vor dem ersten Wiederaufbau 1918 wurden die Ruinenstadt als Baumaterialager von der umliegenden Bevölkerung genutzt, und die Steinquader abtransportiert.
Tempelkomplex Prambanan
Der Legende nach wurde Prambanan in einer einzigen Nacht erbaut. Ein Prinz freite die schöne Königstochter Loro Djonggrang. Diese verschmähte ihn jedoch und stellte ihm die Aufgabe, 1000 Tempel in nur einer Nacht zu bauen. Der Prinz willigte ein und als mit Hilfe einiger Dämonen 999 Tempel fertiggestellt waren, erkannte die Prinzessin ihre missliche Lage und ersann eine List. Sie zündete Feuer am Horizont an und täuschte so einen Sonnenaufgang vor. Damit war die Aufgabe des Prinzen verloren, und eine Hochzeit nicht möglich. Zur Strafe soll er sie in den tausendsten und zugleich größten Tempel von allen verwandelt haben, den 47 Meter hohen Hauptturm in der Mitte der Anlage.
Dieser zentrale Tempel, Candi Shiva, hat ein akustisches Phänomen, das den Besuchern ermöglicht, in bestimmten Bereichen des Tempels zu stehen und das eigene Echo zu hören. Vermutlich wurde dies für rituelle oder zeremonielle Zwecke genutzt.
Prambanan bei Nacht
Eines der atemberaubendsten Erlebnisse in Prambanan ist der Tempelkomplex bei Nacht. Zweimal in der Woche werden die Tempel auf spektakuläre Weise beleuchtet und schaffen so eine mystische Atmosphäre. Die Beleuchtung hebt die kunstvollen Details der Tempel hervor und verleiht dem gesamten Komplex eine ganz neue Dimension.
Prambanan - beliebtester Foto-Point
Das beste Foto mit allen Tempeln erhält man, wenn man die Anlage durch den westlichen Torbogen verlässt und sich dann rechts entlang der kleineren Tempelruinen hält. Wenn man sich beim Fotografieren etwas in die Hocke begibt, verschwinden auch die letzten Besucher, die sich nahe der Mauer befinden.
Für einen Besuch des Tempels sollte man 3 bis 4 Stunden einplanen.
Der Borobudur-Tempel ist das größte buddhistische Bauwerk der Welt und zugleich die meistbesuchte Touristenattraktion Indonesiens.
Bei einem Besuch der Tempelanlage bleibt es dem Besucher überlassen, ob er sich nur am Fuße des Tempels aufhält und das kolossale Bauwerk auf sich wirken lässt oder ob er die 9 Plattformen des Tempels besteigen möchte. Je nach Variante ist der Eintrittspreis gestaffelt und für den Besuch des Tempels erhält der Besucher zudem eigenes Schuhwerk (Sandalen aus Bambusfasern).
Borobudur
Nur mit diesen speziellen Schuhen ist das Betreten des Tempels und seiner Terrassen erlaubt. Damit soll verhindert werden, dass zu viel Sand und Schmutz in den Tempel getragen wird und die Bausubstanz darunter leidet. Außerdem ist es strengstens verboten, in der Nähe des Tempels Kaugummi zu kauen. Darauf stehen empfindliche Strafen.
Borobudur (auf Indonesisch Candi Borobudur) ist ein Tempel des Mahayana-Buddhismus. Das mächtige Bauwerk stammt aus dem 9. Jahrhundert und ist der größte buddhistische Tempel der Welt. Aufgrund der seismischen Aktivitäten in der Region war die riesige Anlage jahrhundertelang für die Welt verloren und unter meterhoher Vulkanasche und dichtem Dschungel begraben. Nach seiner Wiederentdeckung dauerte es von 1814 bis 1835, bis das gewaltige Bauwerk freigelegt war.
Borobudur - Aussenbereich
Borobudur wurde ohne Zement und Mörtel errichtet. Stattdessen verwendeten die Baumeister Verriegelungstechniken, um die Blöcke an ihrem Platz zu halten. Der Tempel besteht aus neun übereinanderliegenden Plattformen. Sechs davon sind quadratisch, drei kreisförmig. Er wird von einer großen zentralen Kuppel gekrönt. Aus der Vogelperspektive betrachtet sieht man eine Lotusblüte.
Borobudur - im Tempelinneren
Der Tempel ist mit 504 Buddha-Statuen geschmückt und an den Wänden befinden sich mehr als 2.600 Reliefs. Die zentrale Kuppel ganz oben ist von 72 Buddha-Statuen umgeben, die alle in ihrer eigenen Stupa sitzen. Wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass die Statuen zwar ähnlich aussehen, aber ihre Hände in unterschiedlichen Mudras (=symbolische Handgeste) halten.
Borobudur gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die gewaltige Tempelanlage war einst ein Wallfahrtsort für viele Buddhisten in Zentraljava.
Tipp: Auf der obersten Terrasse, wo die Buddha-Statuen in ihren Stupas sitzen, liegt eine Figur frei. Ihre Schulter zu berühren, bringt Glück und man darf sich etwas wünschen.
freiliegender Buddha
Bei unserem Besuch des Tempels hatten wir einen lokalen Guide als Führer, der uns den Tempel und seine Besonderheiten sehr anschaulich erklärte. Die Besucheranzahl im Tempel ist begrenzt und wird durch elektronische Zugangskontrollen überwacht, wodurch es unter Umständen zu kurzen Wartezeiten kommen kann.
Für den Besuch des Tempels sollte man je nach Eintrittskarte zwischen 2 und 4 Stunden einplanen.
Jeder kennt ihn, aber keiner, den wir kennen, hat ihn jemals probiert. Deshalb nutzten wir auf unserer Indonesienreise die Gelegenheit, den teuersten Kaffee der Welt zu verkosten.
Kopi-Luwak, umgangssprachlich auch Katzenkaffee genannt, ist die Bezeichnung für eine spezielle Form der Kaffeeherstellung, die aus halbverdauten Kaffeebohnen aus dem Kot der überall in Indonesien freilebenden Fleckenmusangs (Schleichkatzen) gewonnen wird.
Fleckenmusang
Eine der Hauptnahrungsquellen dieser nachtaktiven Katzen sind Kaffeepflanzen, genauer gesagt deren Früchte. Allerdings kann der Fleckenmusang nur das Fruchtfleisch verdauen, nicht aber die darin enthaltenen Bohnen. Im Darm des Tieres unterliegen die Kaffeekirschen einer Nassfermentation durch Enzyme, wodurch sich ihre geschmacklichen Eigenschaften verändern - es entsteht ein dunkles, volles, aber auch leicht „muffiges“ Aroma.
Kopi-Luwak
Wie alle Katzen hat auch der Fleckenmusang sein eigenes Katzenklo. Der Kot wird von den Einheimischen eingesammelt, gereinigt und getrocknet. Die getrockneten Bohnen werden dann, wie jede Kaffeebohne, geröstet.
Kopi-Luwak-Kaffee
Auf unserer Rundreise besuchten wir auf Java eine der dort überall vorhandenen Kopi-Luwak Farmen. Dort wurde uns der gesamte Produktionsprozess vom Rohstoff bis zur genussfertig gerösteten Bohne gezeigt. Sogar einzelne, zahme und an Menschen gewöhnte Fleckenmusangs konnten beobachtet werden.
Kopi-Luwak Preis/100g
Für umgerechnet 7,- Euro pro Tasse konnten wir schließlich eine Tasse frischen Kopi-Luwak probieren. Was soll ich sagen, es schmeckte wie Kaffee.
Übrigens: In Europa wird der Rohkaffee im Großhandel für ca. 120 Euro und die gerösteten Bohnen im Einzelhandel ab 240 Euro / Kilogramm angeboten.
Malioboro-Straße, die berühmteste Straße Yogyakartas. Sie liegt im Herzen der Stadt und war einst die zeremonielle Allee, die der Sultan auf seinem Weg zum und vom Palast passierte.
Nördlich des Palastes befinden sich prächtige Gebäude aus der holländischen Kolonialzeit, in denen heute das zentrale Postamt und eine Bank untergebracht sind. Nicht weit davon entfernt befindet sich das schön gestaltete State Guest House, das einst das Haus des holländischen Residenten war und nach der Unabhängigkeit zum Präsidentenpalast wurde.
Malioboro-Street Yogyakarta
Als wir mit unserer Reiseleiterin Julia durch die Straßen schlenderten, konnten wir die besondere Atmosphäre hautnah erleben. Ein buntes Treiben von Straßenhändlern und Künstlern, Touristen und Einheimischen.
Bei unserem Besuch Anfang August, wenige Tage vor dem indonesischen Unabhängigkeitstag, dem 17. August, waren zudem viele verschiedene Gruppen auf der Malioboro Street unterwegs, welche die Passanten mit unterschiedlichen kulturellen Darbietungen auf diesen Tag einstimmten.
Malioboro-Street Yogyakarta
Als wir die Malioboro-Straße am Abend noch einmal auf eigene Faust erkundeten, hatte sie sich in eine große Festmeile mit Essen, Live-Musik und einer schier endlosen Zahl von Menschen verwandelt.
Wo tagsüber noch Straßenhändler, Rikschafahrer, Geschäftsleute und Touristen das Straßenbild prägten, dominieren nun Einheimische, Künstler, Straßenküchen und ihre Gäste die nächtliche Atmosphäre.
Malioboro-Street Yogyakarta
Abends gegen 19:00 Uhr wird ein Großteil der Straße (ca. 500 Meter) von der Polizei für den Verkehr gesperrt. Wo tagsüber noch Autos und Pferdekutschen einen nicht enden wollenden Verkehrsstrom erzeugen, sitzen abends Einheimische und Touristen auf den Teppichen der Straßenküchen, unterhalten sich angeregt und genießen ihr Essen.
Malioboro-Street Yogyakarta
Immer wieder durchbrechen die Rhythmen der Straßenbands das Stimmengewirr der unzähligen Menschen und begeistern die Menge, die nach jedem Auftritt die Band mit tosendem Applaus und der einen oder anderen Rupiah belohnt.
Eines gleich vorweg: Für an europäische Standards gewöhnte Tierschützer ist ein Bird Market in Indonesien kein geeigneter Ort!
Schon bei der Ankunft am Bird Market in Yogyakarta beschlich uns ein etwas eigenartiges Gefühl. Tags vorher wurden wir noch von Julia gefragt welchen Markt, Obst- und Gemüsemarkt oder Vogelmarkt wir gerne sehen wollten. Da wir ersteren auf jeder Reise auf unserer To-Do-Liste haben, entschieden wir uns dieses Mal für den Besuch eines Vogelmarktes.
Auf dem Vogelmarkt
Ja, und hier waren wir nun. In der Luft lag schon von weitem ein sehr spezieller Duft, durch die Wärme an diesem Tag noch verstärkt. In den schmalen Gassen, die durch den Markt führten, hingen linker und rechter Hand unzählige Käfige, die teils bis „unters Dach“ mit Vögeln besetzt waren.
Vom kleinsten Singvogel bis hin zu Papageien ist hier alles zu finden. Dazu gibt es, meist in großen Kisten und Schachteln auf dem Boden, das passende Lebendfutter – allerlei Insekten, Maden, Würmer und Larven.
Vogelmarkt
Die Indonesier haben ein besonderes Verhältnis zu Vögeln. Es gibt kaum ein Haus, vor dem nicht ein Vogelkäfig hängt. Vögel sind eine Art Statussymbol. Dabei wird nicht die Schönheit oder Größe des Vogels bewertet, sondern dessen Stimme. Und für solche Vögel geben manche auch gerne ein Vermögen aus. Teils ist der Kauf eines Vogels eine größere finanzielle Belastung als der Erwerb eines Autos.
Von unserer Reiseleiterin lernten wir, dass es auf Java fünf Statussymbole gibt:
Vogelmarkt - exotische Tiere
Je weiter wir in den Vogelmarkt vordrangen, desto mehr exotischere Vögel bekamen wir zu Gesicht. Schnee- und Schleiereulen, Kampfhähne, Schildkröten und sogar Echsen tauchten in viel zu kleinen Käfigen auf.
Speziell für Kinder, so erklärte uns Julia, gibt es auf dem Vogelmarkt eine Besonderheit. Bunt eingefärbte Küken sollen bereits von Kindesbeinen an das Interesse an Vögeln wecken, um so potenzielle Käufer heranzuziehen.
Vogelmarkt - gefärbte Küken
Auf Java gilt die Vogelhaltung als Männersache. Man sieht sie überall auf dem Markt vor den Käfigen mit aufgerissenem Mund stehen und die Vögel beobachten. Es ist eine beliebte Beschäftigung für Männer über einen Vogelmarkt zu schlendern, um einen neuen Vogel, Zubehör oder Futter zu erstehen.
Verständnis für artengerechte Haltung darf man auf dem Vogelmarkt allerdings nicht erwarten, der Besuch ist auf jeden Fall eindrucksvoll.
Nach den ersten 4 Tagen, in denen wir die viele schöne Eindrücke von Java sammeln durften, ging es dann am fünften Tag auch schon weiter nach Bali. Per 1-stündigen Inlandsflug mit Lion-Air von Yogyakarta nach Denpasar, kamen wir am 05. August 2023 auf der Insel der Götter an.
Welcome To Bali
Auch hier wurden wir bereits am Flughafen von unserem deutschsprachigen Fahrer Roy, den wir anhand eines Schildes mit unserem Namen schnell fanden, erwartet.
Unser erstes Ziel für diesen Tag war der Meerestempel Thana-Lot. Auf dem Weg dorthin konnten wir uns bereits ein Bild von Balis Verkehrssituation machen, welche gleichzeitig herausfordernd und als einzigartiges Erlebnis gesehen werden kann. Doch dazu mehr in unserem Fazit.
Nach einer gut eineinhalbstündigen Fahrt, bei der wir uns mit dem für Bali typischen Verkehr, der von unzähligen Motorrollern dominiert wird, vertraut machen konnten, erreichten wir den an der südwestlichen Küste gelegenen Meerestempel Pura Tanah Lot („Pura“ ist das indonesische Wort für Tempel).
Himmelstor - Thana Lot
Unser Fahrer parkte das Auto in unmittelbarer Nähe des Himmelstores, dem typischen Eingang zu den balinesischen Tempelanlagen.
Der Weg zum Tempel führt an teilweise steil zum Meer abfallenden Klippen entlang, die an einigen Stellen spektakuläre Ausblicke bieten. In der Nachmittagshitze sorgt der stetige Wind vom Meer für eine willkommene Abkühlung.
ausgewaschener Fels
Der Pura Tanah Lot, zu Deutsch „Meerestempel“, ist ein hinduistischer Tempel und bedeutet wörtlich übersetzt „Land inmitten des Meeres“. Der Tempel selbst steht auf einer Felsspitze mitten im Meer. Trockenen Fußes ist der Tempel nur bei Ebbe über einen etwa 50 Meter langen Pfad aus vom Meerwasser rund geschliffenen Steinen und feinem dunklen Sand zu erreichen.
Der Zugang zum Tempelinneren ist jedoch ausschließlich den Priestern und Gläubigen vorbehalten und wird Touristen durch hohe Zäune verwehrt.
Tanah Lot
In einer kleinen Höhle am Fuße des Tempelfelsens befindet sich eine Süßwasserquelle, die aus dem Meer entspringt und deshalb als heilig gilt. Sie wird rund um die Uhr von den Priestern bewacht. Gegen eine kleine Spende können Besucher die Höhle einzeln betreten, um sich mit dem heiligen Wasser das Gesicht zu waschen oder davon zu trinken und Wünsche zu äußern. Gegenüber dieser Höhle befindet sich in den Klippen am Strand eine weitere Höhle mit ebenfalls heiligem „Inhalt“.
Ular Suci - die Höhle der heiligen Schlangen
In der „Ular Suci“ oder „Höhle der heiligen Schlangen“ befinden sich die von den Priestern gehüteten und als heilig geltenden Schlangen, die man gegen eine kleine Spende ebenfalls berühren und Wünsche aussprechen darf. Obwohl die Schlangen hochgiftig sind, sollen sie noch nie gebissen haben, bzw. konnte es im Nachhinein nicht mehr berichtet werden.
Götterstatue
Der Tempel ist neben Balis Reisfeldern das beliebteste und bekannteste Fotomotiv. Das klassische Fotomotiv zeigt den Tempel bei Sonnenuntergang, allerdings ist dann der Besucherstrom am größten.
Wir verbrachten ca. 2 Stunden in der Tempelanlage und konnten uns alles in Ruhe anschauen. Von den hochgiftigen Schlangen haben wir allerdings erst im Nachhinein erfahren - besser so, sonst hätten wir sie wahrscheinlich nicht berührt.
Auf der Insel Bali gibt es wohl kaum einen Tempel, der eine so starke spirituelle Kraft ausstrahlt wie die Tempelanlage Pura Tirta Empul in Gianyar. Der Tempel gehört wie Thana Lot zu den neun balinesischen Staatstempeln und zieht weit mehr Einheimische als Touristen an. Zugleich ist er eines der ältesten religiösen Bauwerke Balis.
Tirta Empul - Eingang
Im balinesischen Hinduismus bilden gute und böse Kräfte die traditionellen Eckpfeiler. Damit das persönliche Wohlergehen nicht gefährdet wird, muss das Gute immer über das Böse siegen. Zu diesem Zweck werden unter anderem religiöse Waschungen durchgeführt, bei denen Seele und Geist von negativen Einflüssen und Sorgen befreit werden. Tirta Empul, was so viel wie „sprudelnde Quelle“ bedeutet, ist ein wichtiger Ort für diese Zeremonie und zählt zu den bedeutendsten Heiligtümern Balis.
Der Tempelkomplex, der aus den drei Einzeltempeln Jaba Pura (Vorhof), Jaba Tengah (Zentralhof) und Jeroan (Innenhof) besteht, ist Vishnu geweiht. Vishnu wird der “Erhalter” genannt und gilt im Hinduismus als ehrlicher und gütiger Gott. Im Jeroan befindet sich die heilige Wasserquelle, an der man an der Reinigungszeremonie teilnehmen kann.
Tirta Empul - Temepelkomplex
Der Tempel darf nur mit einem Sarong betreten werden, den man gegen eine kleine Spende am Eingang ausleihen kann. Wenn du an der Waschung teilnehmen möchtest, kannst du dir an den Wasserbecken einen weiteren Sarong (grün-rot) ausleihen. Nur mit diesem ist die Waschung erlaubt.
Beim Betreten des Jeroan-Hofes erhält man Informationen über den Ablauf der rituellen Reinigung in den heiligen Quellen von Tirta Empul.
Bevor man mit der Waschung beginnen kann, müssen zunächst Opfergaben (Canang Sari) dargebracht werden um einerseits bei den Göttern um Einlass zu bitten und andererseits zu danken, dass man hier sein darf.
Opfergaben
Es gibt drei Becken mit insgesamt 21 Quellen. Beim Durchlaufen der Quellen im ersten Becken reinigt man Körper und Geist von allen negativen Einflüssen (böse Gedanken und Dämonen). Im zweiten Becken wird alles Schlechte aus der Vergangenheit (Lügen, Leid und Ungerechtigkeit) abgewaschen. Das dritte Becken steht für Glück und symbolisiert Yin und Yang. Hier sollte man sich besonders viel Mühe mit der rituellen Reinigung geben und sich für das weitere Leben Glück wünschen.
Bei der rituellen Reinigung sind pro Quelle folgende Schritte in der angegebenen Reihenfolge einzuhalten:
Tirta Empul - rituelle Waschung
Nachdem du die drei Becken mit der beschriebenen Zeremonie durchlaufen hast, fühlst du dich sich sehr entspannt und hast das Gefühl dein Inneres aufgeräumt zu haben. Wie schön es doch sein kann, sich eine Stunde lang nur mit sich selbst zu beschäftigen.
Für den eigentlichen Prozess der Waschung solltest du zirka 90 Minuten planen (Die Wartezeit, bis man ins erste Becken kann nicht eingerechnet). Am besten ist ein Besuch am frühen Morgen oder unter der Woche gegen abends.
Tirta Empul - Himmelstor
Bei unserem Besuch, wir wollten ebenfalls an der rituellen Reinigung teilnehmen, haben wir uns dann aber aufgrund der langen Wartezeit von mehr als zwei Stunden dafür entschieden den imposanten Tempelkomplex lediglich zu besichtigen. Die meisten Besucher drängen sich im Bereich der Becken, etwas abseits davon wird es ruhiger und du hast die Möglichkeit den Tempel in all seiner Schönheit auf dich wirken zu lassen.
Für unseren Besuch (ohne Waschung) haben wir etwas 1,5 Stunden benötigt.
Bali liegt auf dem pazifischen Feuerring und so ist es nicht verwunderlich, dass es auf der Insel auch einige Vulkane gibt. Die bekanntesten sind der Mount Agung und der Mount Batur.
Nach unserem Besuch in Pura Tirta Empul stand „Beautiful view of Mount Batur volcano on Batur Lake“ auf dem Programm.
Mount Batur, Batur Lake und Mount Agung (v.l.n.r)
Gemeinsam mit unserem Fahrer machten wir uns auf den Weg ins Hochland. Vorbei an Reisfeldern, vereinzelten Gehöften und kleinen Siedlungen, Orangen- und Chiliplantagen, Feldern mit den orangefarbenen Blumen, welche als Opfergaben dienen, ging es nach Kintamani, einem kleinen Straßendorf auf 1.470 m Höhe. Nach gut einer Stunde Fahrt erreichten wir unser Ziel.
Mount Batur (1.717m)
In Kintamani hat man den schönsten Panoramablick auf den Vulkan Batur mit seinem See und mit etwas Glück sieht man den Mount Agung im Hintergrund ohne Wolkenvorhang. Wir hielten am Aussichtspunkt, an den sich gleich ein Restaurant mit Aussichtsterrasse anschloss. Von einer kleinen Plattform aus hatten wir einen freien Blick auf den Vulkan, seine schwarzen Lavafelder und den See.
Da wir an diesem Tag mit dem Besuch von Pura Tirta Empul schon einige Zeit unterwegs waren, beschlossen wir, dem Restaurant einen Besuch abzustatten und die Aussicht von der Terrasse bei einem kühlen Bintang weiter zu genießen.
abgekühlter Lavastrom und grüne Natur
Der Mount Batur ist ein aktiver Vulkan auf Bali, der bei Touristen sehr beliebt ist. Es werden Wanderungen angeboten, bei denen man nachts den Gipfel des 1.717 Meter hohen Berges erklimmt und anschließend mit einem unvergesslichen Sonnenaufgang belohnt wird. Der Aufstieg dauert je nach Kondition zwischen 3 und 4 Stunden. Der letzte Ausbruch des Vulkans Batur fand zwischen März 1999 und Juni 2000 statt und führte zu Ascheeruptionen und kleineren Explosionen im Gipfelbereich.
Mount Agung (3.142m)
Der Mount Agung, der rechts vom Mount Batur zu sehen ist, ist mit 3.142 Metern ebenfalls der höchste Berg Balis. Aufgrund seiner Höhe ist der Gipfel meist in Wolken gehüllt. Während unserer Pause lichtete sich die Wolkendecke jedoch für einige Minuten und gab den Blick auf den Gipfel frei.
Wer kennt sie nicht, die in sattem Grün leuchtenden Reisterrassen. Auf Bali findet man sie überall. Auf unserer Rundreise durften sie natürlich nicht fehlen und so besuchten wir die berühmten Tagalalang Reisterrassen im Hinterland von Ubud.
Tagalalang Reisterrassen
Die Reisterrassen werden von den Balinesen auch Himmelstreppen zu den Göttern genannt und irgendwie sehen sie auch so aus. Sie werden von den Reisbauern in mühsamer Handarbeit in die Hänge geschlagen.
Die Terrassen sind an den Rändern mit kleinen Erdwällen befestigt, die dazu dienen, das Wasser wie in einer Art Becken auf der Terrasse zu halten. Das Wasser wird von den Bauern über ein ausgeklügeltes System von den Bergbächen und Quellen abgezweigt, um die Terrassen zu bewässern.
Tagalalang Reisterrassen
Während in der Ebene die Bewirtschaftung der Felder mit Handtraktoren oder Rindern möglich ist, muss die Arbeit auf den Terrassen meist ohne diese Hilfsmittel und in mühsamer und schweißtreibender Handarbeit der Reisbauern erfolgen.
Die vorgezogenen Reispflanzen werden dann einzeln von Hand auf die Terrassen und in die Becken gepflanzt. Durch Fluten und Trockenlegen wird das Wachstum beschleunigt, so dass der Reis bereits nach wenigen Wochen geerntet werden kann.
Tagalalang Reisterrassen
Die reifen Reisfelder, deren Farbe sich leicht ins Gelbliche verändert, werden von Hand geerntet, die Ähren zum Trocknen in der Sonne ausgebreitet und anschließend gedroschen, um die Reiskörner zu gewinnen.
Das Monsunklima und die vulkanischen Böden Balis ermöglichen 3 Nassreisernten pro Jahr. Der Reisanbau hat auf der Insel eine sehr lange Tradition. Reis ist nicht nur Grundnahrungsmittel, sondern dient auch als „Zahlungsmittel“ und sichert vielen Familien auf Bali noch immer den Lebensunterhalt.
Tagalalang Reisterrassen
Zu Ehren der balinesischen Fruchtbarkeitsgöttin Dewi Sri werden am Rande der Reisfelder kleine Schreine errichtet, die regelmäßig mit kleinen Opfergaben bestückt werden, um eine gute Ernte zu gewährleisten. Sie wird daher oft auch als Reisgöttin bezeichnet.
Der Reisanbau auf Bali wird von unzähligen Zeremonien zu Ehren der Reisgöttin Dewi Sri begleitet. Angefangen beim Bestellen der Felder, über das Pflanzen der Reissetzlinge, bis hin zur Ernte - für alles wird das Wohlwollen der Göttin mit Zeremonien und Opfergaben erfleht.
Unser Hotel in Ubud, das Ubud Wana Ressort, lag in unmittelbarer Nähe zum Sacred Monkey Forest Sanctuary (dt. Heiliges Affenwald-Heiligtum), den wohl bekanntesten Monkey Forest auf Bali. Als wir an einem Nachmittag Zeit zur freien Verfügung hatten, beschlossen wir diesem Wald einen Besuch abzustatten.
Eingang Monkey Forest Ubud
Der Besuch eines Affenwaldes zählt mit zu den Highlights einer jeden Balireise. Der artgerechten Tierhaltung und liebevollen Versorgung der Affen kann sich der Besucher sicher sein, denn Affen sind auf Bali heilig.
Sie haben diesen Status der Gottheit Hanuman zu verdanken, der im Hinduismus mit menschlichem Körper einem Affengesicht und langen Schwanz dargestellt wird. Er wird daher auch als Affengott bezeichnet.
Im Ubud Monkey Forest sind über 600 Langschwanzmakaken auf über 12 Hektar beheimatet. Meist halten sie sich in Gruppen auf, spielen, klettern, tollen herum, nehmen Kontakt zu den Besuchern auf, oder lassen sich beim Faulenzen, Körperpflege oder Schlafen bewundern.
Im Ubud Monkey Forest sind zudem drei Tempelanlagen, die den Gottheiten Shiva, Brahma und Ganga gewidmet sind, beheimatet. Der Haupttempel, Pura Dalem Agung Padangtegal, ist einer der wichtigsten auf Bali und zieht Pilger und Touristen gleichermaßen an. Zudem findet man viele heilige Statuen von Göttern über den ganzen Park verteilt.
Bereits kurz nach dem Betreten des Parks wird man von neugierigen Äffchen begrüßt. Durch den gesamten Park ziehen sich verschlungene Waldpfade, welche an heißen Tagen vor allem Schatten und angenehme Kühle spenden.
Nicht nur auf den Wegen können die Affen beobachtet werden, sondern bei genauerem Hinsehen entdeckt man auch immer wieder Gruppen von ihnen hoch oben in den Baumkronen oder im Dickicht, von wo aus sie die Besucher am Boden neugierig beobachten.
Bei einem Spaziergang durch den Ubud Monkey Forest sollte man sich jedoch stets daran erinnern, dass es sich bei den Affen und freilebende Wildtiere handelt, welche ihr Territorium vor Eindringlingen, wenn es nötig ist, auch verteidigen. Um die Tiere nicht zu reizen, sollte – wie bei vielen Wildtieren – ein direkter Augenkontakt vermieden werden. Fühlen sich die Tiere gereizt wirst du das an ihrer provokanten Körperhaltung und lauten Schreien bemerken. In diesem Fall sollte man sich langsam und ohne hektische Bewegungen, aus dem Bereich des Tieres zurückziehen.
Zudem ist es gut, die nachfolgenden Verhaltensegeln (diese findest du auch immer wieder an verschiedenen Aufstellern im Park) zu beachten:
Wer kennt sie nicht...
Für unseren Besuch im Sacred Monkey Forest Sanctuary benötigten wir gut 2 Stunden. Nach dieser Zeit hast du den ganzen Park einmal komplett durchquert, ohne in Hektik zu verfallen.
Am Tag 9 unserer Rundreise kamen wir mit dem Schnellboot auf Lombok, dem östlichsten Ziel unserer Rundreise an.
Fährteerminal
Lombok ist eine traumhafte Insel in Indonesien, die sich östlich von Bali befindet. Die Insel beeindruckt mit ihren atemberaubenden Stränden, türkisfarbenem Wasser und einer reichen Unterwasserwelt. Das Inselinnere von Lombok ist geprägt von beeindruckenden Vulkanen, darunter der Mount Rinjani, der sich majestätisch über die Insel erhebt.
Tschüss Bali
Die Kultur auf Lombok ist von der sasakischen Tradition geprägt, die sich in Kunst, Musik und traditionellen Dörfern widerspiegelt. Die Sasak sprechen zudem ihre eigene Sprache, die sich vom Rest Indonesiens unterscheidet.
Unterwegs mit der Fähre
Nach unserer Ankunft am Hafen von Bangsal wurden wir bereits von unserem Reiseleiter Jus erwartet, der uns zu unserem Hotel nach Senggigi brachte.
Anders als Bali ist Lombok geprägt von hügeligen Landschaften, dichten Baumbewuchs und einer entspannten Verkehrsdichte.
Um mehr über die Menschen und ihre Lebensumstände zu erfahren, fuhren wir am nächsten Tag mit Jus ins Landesinnere. Ein Töpfer- und ein Weberdorf standen auf unserer Liste.
Zuerst dachten wir, es würde eine der klassischen Touren werden, die es auf jeder Rundreise gibt. Mit dem Auto direkt vor den Laden, in dem die Töpfer- oder Webwaren den Touristen zu überhöhten Preisen angeboten werden und der Reiseleiter bei einem Kauf eine Provision erhält. So bereitete ich mich schon während der Fahrt seelisch und moralisch auf einen übermotivierten Indonesier vor, der uns mit einem breiten Grinsen im Gesicht erwartete, um uns in bestem Englisch zum Kauf einzigartiger Handarbeitsprodukte zu animieren.
Als erstes stand der Besuch des Töpferdorfes Banyumulek auf dem Programm. Als wir dort ankamen, zerstreuten sich meine Befürchtungen bezüglich des Ablaufs sehr schnell. Jus hatte sein Auto fernab von jeglichen Geschäften geparkt.
Friedhof Banyumulek
Mitten in Banyumulek, auf einem Bürgersteig, direkt neben dem Friedhof des kleinen Ortes, stiegen wir aus. Von hier aus gingen wir zu Fuß durch den Ort.
Auf den Straßen und in den Seitengassen lagen rote Erdklumpen auf weißen Planen. Jus erklärte uns, dass dies der Rohstoff für den Ton ist, aus dem im Dorf die Töpferwaren hergestellt werden. Je nach gewünschter Konsistenz wird die Erde, die hier zum Trocknen ausgelegt ist, mit Wasser wie eine Art Zement angerührt und so entsteht der Ton.
tanhaltige Erde
Bei unserem Rundgang durch das kleine Dorf sahen wir in den Hinterhöfen immer wieder kleine Gruppen von Frauen, die auf dem Boden saßen und mit der Herstellung von Töpferwaren beschäftigt waren. Teller, Becher, Töpfe in verschiedenen Größen, mit und ohne Deckel, Vorratsgefäße für Reis, Trinkbecher und vieles mehr.
Eine Töpfergruppe, der wir etwas genauer bei der Arbeit zusahen, stellte gerade Aschenbecher in Form einer Schildkröte her. Wie wir von Jus erfuhren, im Auftrag einer großen Hotelkette auf Lombok. Damit alle Aschenbecher gleich aussahen, hatten sich die Frauen zuvor eine Schablone aus Holz geschnitzt, die sie immer wieder mit Ton ausstrichen, bis die gewünschte Materialstärke erreicht war. Dann wurde das Produkt vorsichtig aus der Form geklopft und der Prozess begann von neuem.
Töpferdorf Banyumulek - Impressionen
Nach dem Trocknen werden die Töpferwaren in die Dorfmitte zum Brennplatz gebracht. Hier werden die noch nicht gebrannten Produkte gesammelt und alle zwei Tage gemeinsam gebrannt. Dazu werden die Gegenstände mit großen Mengen Stroh, kleinen Zweigen und Holz, bis etwa zwei Meter Höhe, bedeckt. Dieser wird dann angezündet und die darunter liegenden Tonwaren gebrannt.
Der zweite Stopp an diesem Tag führte uns nach den großartigen Eindrücken aus Banyumulek in das Weberdorf Sukarara.
Hier besuchten wir im Gegensatz zu Banyumulek nicht ein ganzes Dorf, sondern eine Weberei, in der die Sarongs noch auf traditionelle Weise in mühevoller Handarbeit hergestellt werden.
Die Webstühle sind eher mit Webrahmen zu vergleichen, von denen drei Seiten fest miteinander verbunden sind, so dass sie die Form eines Us haben. An der Stirnseite des U's werden die Kettfäden (Längsfäden) befestigt und deren Enden mit der „losen Rahmenseite“ verbunden.
Weberin
Setzt sich die Weberin nun vor den Rahmen, legt sie sich eine stabile Holzstange in den Rücken und verbindet deren links und rechts über den Körper hinausragenden Enden durch Schnüre mit der losen Rahmenseite. Durch das Wegrutschen des Körpers vom Rahmen werden die Kettfäden gespannt.
An jedem einzelnen Kettfaden ist zudem ein dünnerer Faden befestigt. Diese Fäden werden, abhängig vom Muster, an einem Holzstab gebunden, wodurch die Weberin durch Anheben die an ihm befestigten Kettfäden anhebt. Durch diesen Tunnel der unten und oben liegenden Kettfäden kann nun das Schiffchen mit dem Querfaden „geschossen“ werden.
Weberin bei der Arbeit
Man kann sich vorstellen, dass man je nach Art des Musters immer eine unterschiedliche Anzahl von Kettfäden miteinander verbinden muss, sodass diese auch zusammen gehoben werden können.
Weberin bei der Arbeit
Zu unserer großen Überraschung gibt es für diese traditionelle indonesische Webart keinerlei Vorlagen in Form von Bildern, Skizzen oder ähnlichem. Jede Weberin, so erklärte uns Jus, hat das Muster und die Fäden, die zusammen zu „heben“ sind, im Kopf. Dieses Wissen wird von Generation zu Generation nur durch „learning by doing“ weitergegeben.
Kuta-Beach, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Ort auf Bali, liegt an der Südspitze der Insel Lombok direkt am Indischen Ozean. Von hier aus sind es „nur“ 1.000 Kilometer bis zur Westküste Australiens.
Kuta-Beach
Kuta-Beach verzaubert seine Besucher mit weißen Sandstränden, kristallklarem Wasser und ist der Traumstrand vieler Surfer.
Jus brachte uns zunächst zu einer Art Aussichtspunkt gegenüber von Kuta-Beach. Von dort aus hatten wir einen wunderschönen Blick auf die gesamte Küstenlinie auf der einen Seite und auf den rauen Indischen Ozean auf der anderen Seite.
Indischer Ozean
Nachdem wir uns nach etwa einer halben Stunde an der atemberaubenden Aussicht satt gesehen hatten, brachte uns Jus zum Kuta-Beach. Je näher wir dem Strand kamen, desto abenteuerlicher wurden die Straßenverhältnisse, bis wir schließlich nur noch über eine holprige Sandpiste zum Strand fuhren.
Entlang des Strandes findet man überall die typischen Strandbars, die aus Balken und Brettern zusammengezimmert wurden und sofort karibisches Flair vermittelten.
Gleich nach der Ankunft wurden wir vom Besitzer der Strandbar begrüßt. Nach einem kurzen Smalltalk, bei dem er uns mit den Abläufen und „Einrichtungen“ seiner Bar bekannt machte, es gab eine Theke an der man sich mit Kaltgetränken, frischen Kokosnüssen und kleinen Snacks selbstbedienen konnte, sowie eine Küche, welche kleine Speisen, die man a la carte bestellen konnte, zubereitete.
Kuta-Beach, Strandbar
Der Strand war großzügig mit Liegen und Sitzsäcken ausgestattet, die zum Verweilen und Entspannen einluden.
Die nächsten zwei Stunden verbrachten wir damit, uns auf den bequemen Strandliegen zu entspannen, den kristallklaren und relativ warmen Indischen Ozean zu genießen und uns an kühlen Bintangs, leckeren Kokosnüssen und diversen anderen Getränken zu erfreuen.
Kuta-Beach
Nachdem wir genug Sonne getankt hatten, ging es weiter zum letzten Programmpunkt für diesen Tag – den Besuch eines traditionellen Sasak-Dorfs.
Seit Jahrhunderten haben die Sasak, welche den größten Teil der Bevölkerung Lomboks ausmachen (85%), ihren traditionellen Lebensstil beibehalten, indem sie auf moderne Hilfsmittel wie Elektrizität und Technologie verzichten.
In diesen Dörfern scheint für uns Touristen die Zeit vor Jahrhunderten stehen gebliebene zu sein. Der Lebensstil der Sasak basiert auf Landwirtschaft und Weberei. Nachdem sie lange Zeit nicht beachtet wurden, werden diese Orte des traditionellen Insellebens nun zunehmend von Touristen besucht, welche daran interessiert sind, wie eine Gemeinschaft ohne moderne Geräte lebt, die sie tagtäglich benutzen.
Eingang zum Dorf Sasak Ende
Bei unserer Ankunft wurden wir von einem Dorfbewohner in Empfang genommen, der im Namen der Dorfgemeinschaft Touristen durchs Dorf führen und deren traditionelle Lebensweise näherbringen darf. Nach einem kurzen Fußweg standen wir im Dorfzentrum.
Wir erfuhren das die Sasak für den Hausbau ausschließlich natürliche Materialien verwenden und auf chemische oder industriell hergestellte Produkte, wie z.B. Zement, verzichten. Das Fundament eines jeden Hauses besteht aus einer dicken Schicht Lehm, welche mit einer dünnen Schicht Kuhdung überzogen wird (diese schützt den Lehm vor äußeren Witterungseinflüssen).
Auf dieses Fundament wird schließlich das Haus, welches lediglich aus zwei Räumen im Inneren besteht, einem Schlafraum und einem Vorrats-/Hauswirtschaftsraum, mit Holzpfählen und Palmenmatten errichtet. Das Dach wird mit Palmenblättern eingedeckt.
Hauseingang
Die Eingangstüre zu einem Haus ist durch einen niedrigen Türrahmen gekennzeichnet, so dass jeder, der das Haus betritt, gezwungen ist, seinen Kopf aus Respekt vor den Bewohnern zu verneigen.
Aus Brandschutzgründen wird die Küche in einem separaten Gebäude, welche sich mehrere Familien teilen, nach der gleichen Bauweise errichtet, ausgegliedert. Sollte es hier zu einem Brand kommen, können die übrigen Gebäude geschützt werden.
Gemeinschaftsküche
Strom, fließendes Wasser, Radio, Fernsehen, Internet, Telefon oder dergleichen sucht man in einem Sasak-Dorf vergeblich.
Jedes Dorf besitzt zudem zentrale Vorratskammern, welche auf hohen Stelzen stehen, zum Schutz vor Tieren. Das Füllen der Vorratskammern bleibt den Frauen überlassen, da sie aufgrund ihres schlanken Körperbaus besser durch die Öffnungen der Kammern passen. Unter den Vorratskammern sind meist die Nutztiere, wie Kühe, Ochsen und dergleichen untergebracht.
Unterrichtet werden die Kinder der Sasak-Familien eines Dorfes am zentralen Dorfplatz. Hier befindet sich die „Schule“. Eine Art Scheune mit offenen Seiten, einfachen Holzbänken und Tischen.
Impressionen sasakisches Dorf
Interessant fanden wir die Schilderungen unseres Guides als er uns über die Tradition von Heirat und Geburt informierte.
Auf Lombok, und nur dort ist es strafrechtlich erlaubt, ist der Aspekt der Sasak-Kultur die einzigartige Art und Weise, in der sich junge Paare verloben. Eine potenzielle Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau kommt durch eine vereinbarte Entführung zustande, was wie ein Paradoxon klingen mag.
Ohne das Wissen der Eltern der Frau schleicht sich der Mann nachts in das Haus der Frau und entführt diese buchstäblich. In den nächsten zwei Wochen muss sie im Haus der Eltern ihres Partners bleiben, während für ihre Familie und alle anderen im Dorf ihr Verbleib ein Geheimnis bleibt. Kommt es während dieser beiden Wochen zu einvernehmlichen Zärtlichkeiten ist der Bund fürs Leben geschlossen.
Wohn- und Schlafraum
Sobald aus einer frischen Verbindung ein Kind hervorgeht, wird eine weiter Sasak typische Tradition angewandt. Nach der Geburt des Kindes, darf der Mann das Haus des Nachts nicht mehr betreten und verbringt die Nächte auf der Veranda vor dem Haus, bis sich Mutter und Kind von den Strapazen der Geburt erholt haben.
Es lässt sich darüber streiten, ob es für die Sasak eine Bedrohung oder einen Vorteil darstellt, wenn Touristen ihr Dorf besuchen. So "unberührte" Kulturen wie die der Sasak sind rar gesät. Aber vielleicht sagt es mehr über unsere moderne Kultur aus, dass wir zunehmend von den Sasak und ihrer scheinbar unkomplizierten Lebensweise fasziniert sind.
Gili Trawangan gehört zusammen mit Gili Air und Gili Meno zu den drei Gili-Inseln vor der Nordwestküste Lomboks. Von den drei Inseln ist Gili Trawangan mit einer Fläche von 15 km² die größte.
Türkises Wasser, weißer Strand, grüne Hügel
Damit ist sie auch die Insel mit der am besten ausgebauten touristischen Infrastruktur. Insgesamt leben etwa 1.800 Einwohner auf Gili Trawangan, was die Insel eher überschaubar macht. Die Inselbewohner leben hauptsächlich vom Tourismus und vom Fischfang.
Das Besondere: Auf Gili Trawangan gibt es keine motorisierten Fahrzeuge. Stattdessen kommen Pferdekutschen, Fahrräder und die eigenen zwei Beine zum Einsatz.
Gili Trawangan war die letzte Station unserer Rundreise durch Indonesien. Drei Tage Strandurlaub, keine weiteren Programmpunkte, nur relaxen und die gewonnenen Eindrücke verarbeiten. Bei unserer Ankunft wussten wir noch nicht, dass wir in diesen drei Tagen noch ein ganz besonderes Erlebnis haben sollten, aber dazu später mehr.
Impressionen Gili-Trawangan
Unser Hotel, die Vila Ombak, liegt im Osten der Insel. Das Hotel ist nur durch die Ringstraße, die einmal um die ganze Insel führt, vom Strand getrennt.
Die Strände auf Gili Trawangan sind größtenteils weiß und sehr fein. Das Wasser ist meist türkisblau und lädt direkt zum Baden ein. Bei Ebbe muss man allerdings ein gutes Stück laufen, um planschen zu können.
Alle paar Meter findet man einen Verleih für Schnorchelausrüstung, Kajaks oder Stand Up Paddle Boards. Außerdem sind alle Strandabschnitte schön bunt und mit vielen Accessoires wie Sitzsäcken, bequemen Liegestühlen mit Sonnenschirmen, Hängematten und Schaukeln ausgestattet.
Impressionen Gili-Trawangan
Es gibt auch viele Schnorchelplätze mit bunten Fischen und Korallen. Wenn man Glück hat, kann man auf Trawangan sogar Riesenschildkröten sehen. Die besten Chancen, Schildkröten zu sehen, hat man vor allem in den Morgenstunden. Die Stellen sind als „Turtle Spott“ ausgeschildert und uns wurde der Nordosten der Insel empfohlen. Wir waren am späten Nachmittag an der Ostküste schnorcheln und haben noch nie so viele Schildkröten auf einem Fleck gesehen wie dort.
Eine weitere Aktivität auf der Insel ist das Radfahren. An fast jeder Ecke kann man sich günstig ein Zweirad ausleihen und eine kleine Radtour um die Insel machen. Die Preise sind mit ca. 5 EUR für einen Tag sehr günstig. Um die Insel zu umrunden, folgen viele der Ringstraße. Der größte Teil der Strecke ist asphaltiert. Im Norden geht es dann ein paar hundert Meter über den Strand, hier kann man mit den schmalen Reifen nicht fahren und muss das Rad über den Strand schieben. Es gibt auch immer wieder Abzweigungen ins Inselinnere, so dass man das tropische Inselinnere erkunden kann.
Es war unser zweiter Tag auf Gili Trawangan. Wie immer frühstückten wir sehr früh, um es in Ruhe genießen zu können.
Ich saß an meinem Tisch auf der Terrasse des Restaurants, mein Teller war mit typisch indonesischen Köstlichkeiten gefüllt, ein Glas Orangensaft und Kaffee standen ebenfalls vor mir. Meine Frau stand noch am Buffet und wartete auf ihr Omelett, meine Tochter wollte später nachkommen.
Ich war gerade dabei, mein Brot zu schmieren, als es plötzlich, wie aus dem Nichts vibrierte. Ich drehte mich um, um zu sehen, wer mitten unter dem Frühstück den Dieselgenerator auf der Sonnenterrasse in Gang gesetzt hatte! Aber es war niemand zu sehen und weit und breit kein Generator.
Die Vibrationen, die unverändert anhielten, zeichneten kleine konzentrische Kreise in mein Orangensaftglas, als hätte jemand ein Steinchen hineinfallen lassen. Die Gabel, die auf dem Tellerrand lag, gab ein „summendes“ Geräusch von sich.
Die Terrasse, welche aus Holzbrettern bestand, leitete die Vibrationen in meine Unterschenkel weiter, wodurch ich das Gefühl hatte, auf einer unhörbaren aber in voller Aktion befindlichen Rüttelplatte zu stehen.
Nach etwa 15 Sekunden war der ganze Spuk wieder vorbei.
13.08.2023, 7:31 Gili-Trawangan
Was soll ich sagen. Am Morgen des 13. Augusts 2023, um 07:31 Uhr lokaler Zeit, hatten wir zum ersten Mal in unserem Leben ein Erdbeben erlebt. Unsere anschließenden Recherchen im Internet und ein Blick auf die Tsunami-Warntafel des Hotels, auf welcher minutengenau alle gemessenen Erdbeben Indonesiens auf einer Karte verzeichnet sind, bestätigten dies.
Ungefähr 30 Kilometer östlich von unserer Position, auf dem Festland Lomboks lag das Epizentrum in knapp 25 Kilometern Tiefe, welches uns ein Erdbeben der Stärke 4,3 bescherte.
Für uns war das Ganze im ersten Moment eine höchst surreale Erfahrung und natürlich Thema No. 1 bis weit in den Nachmittag hinein.
Um es gleich vorwegzunehmen, die Rundreise „Die schönsten Plätze Indonesiens“, die wir aufgrund der durchweg positiven Erfahrungen unserer Osterreise nach Sri Lanka erneut über das Reiseportal Secret Escapes gebucht haben, wurde erneut zu 100% bestätigt.
Die gesamte Organisation, diesmal besuchten wir 3 Länder und hatten somit 3 verschiedene Reiseleiter vor Ort, der Komfort der Hotels und die im Programm enthaltenen Sehenswürdigkeiten, Ausflüge und Erlebnisse machten diesen Urlaub für uns wieder zu etwas ganz Besonderem.
Java war der erste Stopp auf dieser Rundreise. Eine faszinierende Insel in Indonesien, die mit ihrer atemberaubenden Vielfalt beeindruckt. Die Landschaft reicht von spektakulären Vulkanen wie dem majestätischen Mount Bromo bis hin zu üppigen Regenwäldern und traumhaften Stränden.
Eruptionsmaterial des Gunung Merapi (30km entfernt)
Die reiche kulturelle Geschichte spiegelt sich in den prächtigen Tempeln wie Borobudur und Prambanan wider, die Zeugnisse der beeindruckenden Architektur und Spiritualität sind. Die herzlichen Menschen, die köstliche Küche und die pulsierenden Städte wie Jakarta und Yogyakarta machen Java zu einem aufregenden Reiseziel, das jeden Besucher inspiriert.
Bali, die Insel der Götter, ist eine bezaubernde Insel in Indonesien, die mit ihrer einzigartigen Schönheit verzaubert.
Die atemberaubenden Reisterrassen von Tegallalang und die smaragdgrünen Reisfelder sind eine wahre Augenweide. Die Insel ist auch Heimat einer lebhaften Kultur, die sich in den farbenfrohen Tempelfesten, traditionellen Tänzen und opulenten Opfergaben widerspiegelt.
Reissetzlinge (balinesisch: padi)
Die Einheimischen heißen jeden Besucher herzlich willkommen und die kulinarischen Genüsse, von köstlichem Nasi Goreng bis hin zu exquisiten Meeresfrüchten, sind ein wahrer Gaumenschmaus. Bali ist ein Paradies für Naturliebhaber, Kulturinteressierte und Erholungssuchende gleichermaßen und verspricht unvergessliche Erlebnisse.
Wie schon weiter oben erwähnt empfindet man als Europäer die Verkehrssituation auf Bali, mit seinen unzähligen Motorrollern, die sich jede noch so kleine Lücke im täglichen Verkehr zu Nutze machen, als herausfordernd und einzigartiges Erlebnis.
Gerade in den touristischen Gebieten kann der Verkehr zu Stoßzeiten sehr chaotisch sein. Die schmalen Straßen sind oft überfüllt, und es kann zu Staus kommen, insbesondere während der Hauptreisezeiten.
"Normaler" Verkehr auf Bali
Auch kann es durch spontan durchgeführte Tempelprozessionen immer wieder zu plötzlichen Straßensperrungen kommen. Hier heißt es dann Ruhe und Geduld bewahren.
Die Verkehrsregeln auf Bali werden nicht immer streng durchgesetzt, und das Fahrverhalten kann manchmal unkonventionell sein. Es ist wichtig, vorsichtig zu fahren und sich an die örtlichen Regeln zu halten.
Auf Bali ist es zudem erlaubt, dass Privatpersonen zu jeder Zeit regelnd in den Verkehr eingreifen dürfen. Ohne „Ausbildung“ und mit einer Warnweste und Winkerkelle ausgestattet, findet man sie teils barfuß an heiklen Verkehrsknotenpunkten, wie sie sich mutig den drohenden Verkehrskollaps entgegenstellen.
Wir überqueren eine Straße...
Trotz des manchmal chaotischen Verkehrs ist es wichtig, ruhig zu bleiben und Geduld zu bewahren. Das langsamere Lebens- und Fahrtempo auf Bali gehört zum Charme der Insel.
Opfergaben zu erbringen sind ein fester Bestandteil im täglichen Leben und der Spiritualität der Balinesen und ein wichtiger Ausdruck der religiösen und kulturellen Identität der Insel.
In den Körbchen (Canang Sari) aus Palmblättern findet man viele unterschiedliche Opfergaben. Blumen, Reis, Gemüse und Früchte, Räucherstächen, Bonbons und Süßigkeiten, Reisgebäck, Geld und Zigaretten sind nur einige Beispiele.
Typische Opfergaben (Canang Sari)
Die Canang Sari werden täglich neu auf den Straßen Balis, vor den Häusern und Geschäften abgestellt und sind ein wichtiger Ausdruck der Hingabe und Wertschätzung gegenüber den Göttern und Geister.
Opfergaben gehören im überwiegend hinduistischen Bali zur religiösen Tradition und Praxis. Oft wird damit verbunden auch um Schutz und Segen gebeten, weshalb sie auch vor jedem Haus und Geschäft zu finden sind.
Weitere Gründe sind, dass man über die Opfergaben eine Verbindung zur spirituellen Welt herstellen und so Botschaften an die Götter und Geister übermitteln kann oder mit den Vorfahren in Kontakt treten kann.
Lombok ist eine bezaubernde Insel in Indonesien, die durch ihre natürliche Schönheit und ihren authentischen Charme besticht. Die Insel ist berühmt für ihre atemberaubenden weißen Sandstrände, darunter der malerische Kuta Beach und die idyllische Gili-Inselgruppe, die zu den besten Tauch- und Schnorchelrevieren der Welt zählt. Im Landesinneren erhebt sich der imposante Vulkan Mount Rinjani.
Kuta-Beach, Lombok
Die Kultur Lomboks ist ebenso faszinierend wie vielfältig, geprägt von balinesischen, javanischen und sasakischen Einflüssen. Die Einheimischen sind warmherzig und gastfreundlich, und traditionelle Dörfer wie Sade bieten einen Einblick in das lokale Leben und die handgefertigten Textilien der Sasak.
Abseits der Touristenpfade ist Lombok ein Paradies für Naturliebhaber und Abenteurer, die die unberührte Natur erkunden und die vielen versteckten Schätze entdecken möchten. Alles in allem ist Lombok ein magischer Ort, der dazu einlädt, in seine Schönheit, Kultur und Abenteuerlust einzutauchen.
Gili Trawangan, oft als "Gili T" abgekürzt, ist eine traumhafte Insel vor der Küste Lomboks, die Reiselust weckt. Mit ihren blendend weißen Sandstränden, dem kristallklaren türkisfarbenen Wasser und den spektakulären Sonnenuntergängen ist sie ein wahres Paradies für Strandliebhaber und Wassersportler. Hier kannst du Schnorcheln und Tauchen in einer farbenfrohen Unterwasserwelt erleben, die mit Korallenriffen und exotischer Meeresfauna begeistert.
Typisches Verkehrsmittel auf Gili-Trawangan
Die Insel hat eine entspannte, autofreie Atmosphäre, in der du dich auf Fahrrädern oder Pferdekutschen fortbewegst, was deinem Aufenthalt eine entspannte und authentische Note verleiht. Das Nachtleben auf Gili T ist lebhaft, mit Strandbars und Restaurants, die Live-Musik und gesellige Atmosphäre bieten.
Die freundlichen Einheimischen und die internationalen Reisenden, die die Insel besuchen, schaffen eine einladende und multikulturelle Gemeinschaft. Hier kannst du neue Freundschaften knüpfen und dich mit anderen Reisenden austauschen.
In Indonesien bieten Restaurants und die typischen Straßenküchen unterschiedliche kulinarische Erlebnisse, die jeweils ihren eigenen Reiz haben.
In Restaurants erwartet die Gäste oft eine formellere Atmosphäre mit elegantem Ambiente und Kellnern, die die Gäste bedienen. Hier kann man eine große Auswahl an Gerichten aus verschiedenen Regionen Indonesiens und der internationalen Küche genießen. Die Speisekarten sind oft umfangreich und bieten eine große Auswahl an Vorspeisen, Hauptgerichten und Desserts. Die Preise in Restaurants variieren je nach Lage und Servicequalität, wobei gehobene Restaurants in der Regel teurer sind.
Straßenküchen und Food-Markets
Im Gegensatz dazu sind Straßenküchen in Indonesien für ihren informellen und einfachen Charakter bekannt. Sie bestehen oft aus kleinen Ständen oder mobilen Verkaufswagen, die an Straßenecken oder auf Märkten stehen. Gegessen wird im Stehen oder auf am Boden liegenden Teppichen. Straßenküchen konzentrieren sich auf bestimmte Gerichte oder lokale Spezialitäten wie Nasi Goreng (gebratener Reis), Mie Goreng (gebratene Nudeln), Satay (Spieße) und verschiedene Suppen. Diese sind oft authentisch und repräsentieren die traditionelle indonesische Küche. Straßenküchen sind in der Regel preiswerter und bieten eine günstige Möglichkeit, lokale Köstlichkeiten zu genießen.
Straßenküche in Yogyakarta
Die Wahl zwischen Restaurant und Straßenküche hängt von den persönlichen Vorlieben, dem Budget und dem Interesse an der lokalen Kultur ab. Restaurants bieten einen besseren Service und mehr Komfort, während Straßenküchen eine einzigartige Gelegenheit bieten, die lokale Lebensweise, Kultur und kulinarische Traditionen kennen zu lernen. Hier können Reisende authentische Gerichte probieren und mit Einheimischen in Kontakt kommen. Eine Mischung aus beidem ist oft der beste Weg, um die Vielfalt der indonesischen Küche in vollen Zügen zu genießen.
Wenn du vorhast, nach Indonesien zu reisen, ist es wichtig, sich mit den Steckdosen und den benötigten Adaptern vertraut zu machen. Das Land verwendet den Steckdosentyp C und F mit einer Standardspannung von 230 V und einer Frequenz von 50 Hz.
Steckdosen-Adapter für Steckertyp G
Es ist ratsam, vor deiner Reise zu überprüfen, ob deine Geräte für die Netzspannung in Indonesien geeignet sind. Die meisten modernen elektronischen Geräte, wie Smartphones und Laptops, sind oft für den weltweiten Einsatz ausgelegt und benötigen keinen Spannungswandler. Mit einem passenden Adapter und dem richtigen Verständnis für die Steckdosen in Indonesien kannst du dich darauf konzentrieren, deine Reise in vollen Zügen zu genießen, ohne dir Sorgen um deine elektronischen Begleiter machen zu müssen.
In Indonesien wird die Landeswährung Rupiah verwendet. Sie wird mit dem Währungssymbol "Rp" abgekürzt und hat den ISO-Code "IDR" (Indonesian Rupiah).
Die Rupiah ist in verschiedenen Stückelungen von Banknoten und Münzen im Umlauf und ist die offizielle Währung des Landes.
Die Banknoten werden in der Stückelung 1.000, 2.000, 5.000, 10.000, 20.000, 50.000 und 100.000 Rp ausgegeben. Bei dem derzeitigen Wechselkurs von 1:16.300 (08/2023) hat man mit 100.000 Rp ein wenig mehr als 6,- EUR in der Tasche.
Es ist wichtig zu beachten, dass in Indonesien in der Regel keine anderen Währungen wie US-Dollar oder Euro akzeptiert werden, daher ist es ratsam, vor Ihrer Reise Rupiah umzutauschen oder Geld an Geldautomaten abzuheben.
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